5km – 16. Kraichgaulauf 2014
3 – 2 – 1 – Start
Knapp 100 Läufer und Läuferinnen für den 5km-Lauf, gefolgt von gut 70 Walkern für die 5 und 10,6km Strecke setzten sich pünktlich um 9.30 Uhr in Bewegung. Im Start-/Zielbereich eine Menge Zuschauer, die die loslaufende Menge anfeuerte und laute Musik beim Auslaufen. Ich mittendrin…
STOP – kurz zurückspulen. Vor etwas über 6 Wochen nach 12 Jahren Pause wieder mit dem Laufen angefangen, Physiotherapie zwischenzeitlich nach Bandscheibenvorfall abgeschlossen, Krafttraining begonnen und inzwischen sogar ein bisschen Rad gefahren. In den beiden ersten Blogbeiträgen hatte ich das genauer beschrieben und jetzt der erste Wettkampf? Richtig gelesen…
Mein Freund Marco meinte vor kurzem: “Komm, da laufen wir mit. Direkt vor der Haustür. 5km läufst ja ab und zu im Training und es wäre doch ein idealer Test, um zu sehen, wo du so stehst. Außerdem kannst dabei mal etwas Wettkampfluft schnuppern. Wird sicher Spaß machen. Chris, ein Freund von mir, wollte dann auch noch mitmachen, als er erfuhr was wir vor hatten.
Kurzstrecke mit Steigung
Und so lief ich, zum ersten Mal nicht alleine, sondern mit vielen anderen und zwei guten Freunden, die 5km Strecke beim 16. Kraichgaulauf. Wir liefen direkt auf der abgesperrten Straße aus Sinsheim-Rohrbach in Richtung “Rohrbacher Dilsbergel”. Auf einem asphaltierten Weg und bei strahlendem Sonnenschein. Die Strecke verläuft anfangs in ganz leichten Bögen mit leichter Steigung ziemlich geradeaus. Manche fallen jetzt schon zurück, die es wohl zu schnell angegangen sind, andere wiederum scheinen jetzt erst auf “Betriebstemperatur” gekommen zu sein und ziehen an mir vorbei, als wäre jemand hinter ihnen her.

Höhenprofil – 5km-Lauf
Marco ist schon ein gutes Stück vor uns – ich hatte inzwischen Chris eingeholt und laufen nun zusammen. An der Kreuzung zum neuen Sportplatz wurden wir alle von einer Kapelle mit Musik begrüßt – coole Sache. Wir und ein paar andere Klatschen beim vorbeilaufen und schon sind wir wieder vorbei. Ich begann langsam zu schwitzen und auch schneller zu atmen. Auf das Smartphone im Armgurt zu schauen, um mal kurz den Puls zu checken, bzw. wie weit wir schon waren lasse ich bleiben – keine Zeit. Wir kamen dann an einem großen Hof vorbei, während die Strecke nun kurviger wird und an Steigung weiter zunimmt. Ein paar Läufer vor uns wurden langsamer und ziehen an ihnen vorbei. An einer kleinen Kreuzung werden wir freundlich von einem Streckenposten geradeaus geleitet. Nach rechts, schön steil hoch müssten wir laufen, wären wir bei einen der anderen Läufen gemeldet gewesen wären.
Bei Kilometer 2 ungefähr führt uns der Weg in einem engen Linksbogen auf den höchsten Punkt der Strecke. Meine Lungen brannten und ein leichtes Seitenstechen meldete sich nun auch. Ein klares Anzeichen dafür, dass ich zu schnell laufe und die Bauchmuskulatur noch nicht stark genug dafür trainiert ist, diese Belastung mitzumachen. Hier könnte man im Training schon mal ansetzen. Aber es ist nicht so schlimm und wird, nachdem es von dort oben in einer ewig langen Linkskurve um ein Waldstück wieder hinunter geht, besser. Der Bogen wird enger und das Gefälle nimmt nochmal zu. Das gibt Speed, geht aber auf dem Asphalt mit den Duramo’s ganz schön auf die Knie. Ja tatsächlich, ich laufe immer noch mit den Dingern. Schrittfrequenz erhöhen macht hier echt Sinn.
Lauf Forrest, lauf!!!
Chris immer noch neben mir, Marco nicht mehr zu sehen. Zeitgefühl hatte ich in diesem Moment keines mehr, sah aber schon mit Blick nach rechts wieder den Ortseingang. Wir liefen jetzt fast synchron nebeneinander geradeaus und biegen nach rechts auf die Straße zurück ins Ziel ab. “Hey Chris, gleich haben wir es geschafft”, rief ich zu ihm hinüber. “Wehe nicht!”, lachte er zurück. Wieder Zuschauer am Streckenrand die alle Vorbeikommenden lautstark anfeuerten und applaudierten. Hier und da ein paar Kameras, Kinder die ein Stück mitrannten und endlich das Ziel in Sicht. Von weitem hörte man jetzt auch einen Sprecher, der, glaube ich, jeden Eintreffend durchs Mikro begrüßte. Ich konnte nicht anders, hatte da gerade so einen Gedanken, und musste beim Sprinteinlauf neben Chris noch etwas loswerden. Während wir ins Ziel rannten, drehte ich mich zu ihm rüber und rief laut: “Lauf Forrest, lauf!!!”. Wir kamen gemeinsam lachend ins Ziel und ein paar Zuschauer grölten und lachten laut mit, die das mitbekamen.
Direkt nach dem Ziel bekamen wir unsere Finisher-Medaillen persönlich umgehängt, bedienten uns an reichlich bereitgestellter Verpflegung und Getränken und suchten uns einen Platz um einen Moment die Stimmung und den Lauf nochmal wirken zu lassen und noch ein bisschen mit unseren Freunden und Liebsten etwas zusammen zu sitzen. Ein toller Tag und für mich persönlich ein tolles Ergebnis für meinen allerersten “Wettkampf”, wobei mir das Wort nicht so recht gefällt. Es hat einfach diesen Beigeschmack von Leistungsdruck – wer ist der Bessere… Glaube dennoch, dass sehr viele heute dabei waren, wie ich selbst, die einfach nur ihren Spaß wollten und dennoch alles aus sich herausgeholt hatten.
Dennoch ist eines sicher: nächstes Jahr wieder. Ein sehr gut organisiertes Event, in einer sehr freundlichen, fast familiären Atmosphäre und einer schönen Gegend.
Ergebnis: 27. Platz in der Gesamtliste 5km; 1. Platz AK M40 mit 0:26:14